Bürgerinitiative zum Erhalt des Nenzinger Himmels
Machen wir uns jetzt gemeinsam stark für den Nenzinger Himmel. Schützen Sie mit Ihrer Unterschrift einen einzigartigen Naturraum.
Um unseren geliebten Nenzinger Himmel – ein Naturjuwel Österreichs – zu schützen, müssen wir zusammenstehen und gemeinsam für den Erhalt dieser unberührten Naturlandschaft eintreten. Jahrzehntelang ist hier im Nenzinger Himmel „die Zeit stillgestanden“ und so ein Paradies entstanden – ein kleines Feriendorf mit „Hütten“, ein Gasthaus mit Hotelbetrieb und ein Lebensmittelgeschäft, das „Lädele“.
Die weitgehend unberührte Alpe im Gamperdonatal im österreichischen Bundesland Vorarlberg ist so über die Jahrzehnte ein Naturjuwel geblieben, das es für die nachfolgenden Generationen zu erhalten und – nur dort wo notwendig – behutsam und naturnah weiterzuentwickeln gilt.
Unsere Ziele auf einen Blick
Wir stehen für den Primat des Natur- und Landschaftsschutzes des Gamperdonatals.
Eine Lösung nach einer alternativen, nachhaltigen vollbiologischen und wirtschaftlich tragbaren Lösung der Abwasserreinigung wird angestrebt.
Die besondere 1A-Wasserqualität muss geschützt und erhalten bleiben, d.h. die Abwasserentsorgung hat „nach dem Stand der Technik“ zu erfolgen.
Im räumlichen Entwicklungsplan soll künftig die Gamperdona als definitiv geschützte Region ausgewiesen werden.
Diese unsere Ziele der Bürgerinitiative decken sich zu einem großen Teil mit dem Leitbild der Agrargemeinschaft Nenzing:
Leitbild der Agrargemeinschaft Nenzing
Die Agrargemeinschaft Nenzing ist eine Gemeinschaft von Nutzungsberechtigten mit Rechten und Pflichten. Sie trägt die Verantwortung für das Gemeinschaftseigentum. Unser Leitbild steht für Identität nach innen, sowie nach außen und zeigt, an welchen Visionen, Werten und Zielen wir uns orientieren.
Wir bekennen uns zu unseren gemeinschaftlichen Wurzeln und übernehmen im Sinne zukünftiger Generationen bewusst Verantwortung für unsere Kultur- und Naturlandschaft.
Wir erhalten und entwickeln die Lebensräume für Menschen, Wildtiere und Pflanzen durch nachhaltige Land-, Alp- und Waldwirtschaft. Wir verpflichten uns, deren Schutz-, Nutz- und Erholungsfunktion zu gewährleisten und zu verbessern.
Die schonende und sorgsame Nutzung der natürlichen Ressourcen ermöglicht die Umsetzung unserer vielseitigen Aufgaben.
Wir schätzen und fördern den einzigartigen Charakter des Nenzinger Himmels und ermöglichen die Erlebbarkeit der wertvollen Pflanzen- und Wildlebensräumen des Gamperdonatales.
Wir kommunizieren offen und leisten aktiv Beiträge zur Entwicklung des Gemeinwohls in der Gemeinde und in der Region.
Machen wir uns jetzt gemeinsam stark für den Nenzinger Himmel. Schützen Sie mit Ihrer Unterschrift einen einzigartigen Naturraum.
Unser Nenzinger Himmel ist ein Naturschatz, den es kein zweites Mal gibt.
Rund 16 Kilometer führt ein Weg hinein von der Vorarlberger Gemeinde Nenzing durch das Tal hinauf in den sogenannten Nenzinger Himmel. Die weitgehend unberührte Alpe auf ca. 1360 Metern ist einer der wenigen Naturparks, in dem Natur- und Pflanzenschutz an oberster Stelle steht.
Das Gamperdonatal liegt im Gemeindegebiet von Nenzing im Bezirk Bludenz und wird von den Wildbächen Meng und Schalanza durchflossen. Es ist von drei Seiten durch Gebirgszüge des Rätikon abgeschlossen, grenzt im Westen an das Fürstentum Liechtenstein, im Süden an die Schweiz und im Osten an das österreichische Brandnertal. Höchster Berggipfel ist der Panüelerkopf mit 2859 m Höhe. Auf dem Gipfel des Naafkopf (2570 m) treffen die Staatsgrenzen von Österreich, Liechtenstein und der Schweiz aufeinander.
Der Nenzinger Himmel ist nur in der schneefreien Zeit mit dem Auto erreichbar und die Zufahrt im Winter geschlossen. Die mautpflichtige Zufahrtsstraße ist im Frühjahr grundsätzlich erst nach der Beräumung von Schnee, Felstrümmern und Baumbruch befahrbar. Da Individualverkehr nur für eine beschränkte Gruppe von Berechtigten erlaubt ist, ist die Zufahrt für Gäste ausschließlich über in Nenzing angesiedelte Kleinbusunternehmen möglich. Für Radfahrer ist diese Straße ab der Wegschranke gesperrt.
HIER finden Sie eine 360°-Karte zu Nenzing, auf der Sie auch den Nenzinger Himmel bewundern können.
Nenzinger Himmel – Die Meng
H. C. Artmann
ich hör den tosbach rauschen,
die tollkirsch reift am hang,
als alphirt will ich lauschen
der wilden vögel sang.
den stock fest in der rechten
zwing ich den steilen steig,
an wurzeln, farnen, flechten
führt mich hinan mein weg.
der wald wird immer lichter,
willkommen alpenhorn,
du morgenroter dichter,
du rohr von schrot und korn!
der senn sitzt vor der hütte
bei käse und tabak,
schöpft milch aus einer bütte,
sein jöpplein glänzt wie lack.
grüß gott, du wackrer vater,
was treibt die herde dein,
sie spielt naturtheater
wohl auf den matten mein.
ein specht erforschet mahlzeit,
indem er kräftig klopft,
man hört, wie gar nicht unweit
das harz aus arven tropft.
die luft ist frisch und lockend,
der senn steht langsam auf,
und, seinen bart abtrocknend,
spricht er: oh welten lauf!
die sonn gleißt durch die äste,
es ist ein stiller tag,
nur rinder muhn aufs beste
und schafe blöken zag.
wär ich ein herr der almen,
ich zöge nimmer fort
nach dort, wo ruß und qualmen
vernebelt jeden ort.
Kanalisierung Nenzinger Himmel
Umfrage unter den HüttenbesitzerInnen (Herbst 2021)
Rechtliches
Aufgrund rechtlicher Bestimmungen (Wasserrechtsgesetz) ist mit 22.12.2021 eine Verlängerung der Ausnahme von der wasserrechtlichen Bewilligungspflicht der Drei-Kammer-Kläranlagen im Ferienhausgebiet Nenzinger Himmel nicht mehr möglich.
Um eine ordnungsgemässe Abwasserbeseitigung gewährleisten zu können, wurde 2018 durch ein Ingenieurbüro eine Variantenprüfung einer Kanalisation vorgenommen.
Vor dem Hintergrund der geringen stofflichen Belastung mit häuslichem Abwasser stellte sich für die HüttenbesitzerInnen die Frage nach der Verhältnismässigkeit einer Kanalisierung gemäss §1 des Vorarlberger Kanalisationsgesetzes. Dies umso mehr als chemische Wasseranalysen im Nenzinger Himmel vollumfänglich die Qualitäts-Zielverordnung des Gesetzgebers erfüllen.
Umfrage Hüttenbesitzer:innen
Um dazu eine breitere Meinungsbildung zu erreichen, wurde im Herbst 2021 eine konsultative Umfrage unter den HüttenbesitzerInnen veranlasst.
Organisiert wurde die Umfrage von Frau Dr. Edda Dirnhofer (Hüttenbesitzerin Fasel 42) und ihrem Mann Dr. Richard Dirnhofer.
Sie möchten sich beim Bürgermeister der Gemeinde Nenzing, Herrn Florian Kasseroler, für die immer sachorientierten Gespräche bestens bedanken.
Dasselbe gilt auch für Herrn DI Wolfram Hanefeld von der Abteilung Wasserrecht, Amt der Vorarlberger Landesregierung.
Dies ermöglichte uns «Laien» eine objektive Urteilsbildung, die diese Umfrage erst ermöglichte.
Dabei erfolgten 180 Aussendungen von Fragebögen. Davon kamen 35 Stück ungeöffnet wegen verzogen, gestorben, etc. zurück.
108 HüttenbesitzerInnen beantworteten den Fragebogen.
Wir haben das Ergebnis zusammengefasst
Fragenkatalog und Antworten der Umfrage
Halten Sie eine Kanalisation im Nenzinger Himmel für sinnvoll und notwendig?
- 107 Stimmen haben sich gegen eine Kanalisierung ausgesprochen
- 1 Person war für die Kanalisierung
Wenn «Nein»: Wären Sie bereit, Ihre Drei-Kammer-Anlage mit Sickergrube einer Wartung mit Dichtigkeitsprüfung zu unterziehen? (Kosten ca. EUR 800,–)
- Praktisch alle damit einverstanden
Wären Sie bereit evtl. Mängel Ihrer Abwasseranlage ausbessern zu lassen?
- Praktisch alle damit einverstanden
Wären Sie bereit eine 3-jährige Wartung Ihrer Abwasseranlage durchführen zu lassen?
- Einige für längere Wartungsfristen
Für den Fall, dass Ihre Hütte die Abwässer noch nicht in ein Drei-Kammersystem entsorgt, wären Sie bereit eine solche Anlage allein oder in Kooperation mit benachbarten Hütten einzurichten?
- 82 Stimmen haben sich für ein Drei-Kammersystem ausgesprochen
- 20 haben schon eine Kooperation
- 6 ohne Antwort
Nicht zuletzt aus Kostengründen: Wären Sie bereit den Auftrag zur Sanierung all unserer Abwasseranlagen gemeinsam zu erteilen, mit entsprechend detaillierter Endabrechnung pro Hütte?
- 90 Stimmen sind für gemeinsame Auftragserteilung der Sanierung der Abwasseranlagen
- 18 «Nein», weil schon Zusammenschlüsse mit Nachbarn bestehen
Schlussfolgerungen
- Verbreitete, tiefe Skepsis gegenüber einer Kanalisierung des Nenzinger Himmels
- Akzeptanz einer sicheren, dem «Stand der Technik» entsprechenden Abwasserreinigungsanlage
- Primat des Natur- und Landschaftsschutzes des Gamperdonatals
- Eine Kanalisierung wird als nicht verhältnismässig angesehen
- Suche nach einer alternativen, nachhaltigen, vollbiologischen und wirtschaftlichen Lösung der Abwasserreinigung – z.B. biologische Kleinkläranlage
- Garantierte Wintertauglichkeit der Anlagen
- Im räumlichen Entwicklungsplan die Gamperdona als definitiv geschützte Region ausweisen
- Einer Zerstörung der Natur durch «Overtourismus» entgegenwirken
- Vorsicht vor Entwicklung von S. Rochus in Richtung eines «Chalet» Feriendorfes
- Fast alle HüttenbesitzerInnen wollen, dass die Gamperdona eine Alpe bleibt
- Die HüttenbesitzerInnen sind mit einem koordinierten, gemeinschaftlichen Vorgehen der Erneuerungen der Abwasseranlage einverstanden
Wir haben zwischenzeitlich eine Alternative Lösung auf der Basis biologischer Klein-Kläranlagen, Modell Biorock (ohne Strom), angedacht.
Das System soll sich durch folgende Vorteile auszeichnen:
- Neuester Stand der Technik – ISO ZERTIFIZIERUNG
- Installationskosten erheblich niedriger als Kanalisation
- Wartung gering und einfach
- Rasche Instandsetzung des Systems – geringer Montageaufwand
- Nachrüstung bestehender Systeme möglich
- Nachhaltige vollbiologische und stromlose Funktion des Biorock-Systems
- Geräusch- und geruchlos
- 99 prozentige Reinigungsleistung – bestätigt durch VSA (Verband schweizerische Abwasserfachleute)
- Tiefbauarbeiten im Nenzinger Himmel beschränkt
- Förderungswürdige Anlage
- Längere Entleerungsintervalle für den Klärschlamm
- Sichere Wintertauglichkeit der Anlagen
- Direkte Versickerung der gereinigten Abwässer möglich
- Koppelung der Anlagen – preisgünstigere Installation
- Garantien für die Anlagen